Jugend musiziert

Ich wurde vor Kurzem nach meinem Musikgeschmack gefragt. Keine Sorge, ich verschone euch damit, aufzulisten, was ich alles gerne höre.
Als liebende und mit Stolz erfüllte Mutter aber muss ich meinen musikalisch begabten Nachwuchs erwähnen. Und bei der Gelegenheit gleich mal fragen, warum ausgerechnet ich mit dieser musizierenden Brut gestraft... äh... gesegnet bin!
Bevor jetzt schon jemand den Kinderschutzbund informieren will: natürlich finde ich das ganz toll, dass meine Jungs so musikalisch sind! Und ja, ich bin froh, dass sie mit Musik-Stilen experimentieren anstatt mit Drogen!
Aber ehrlich! Ab und zu braucht der Mensch doch auch mal Ruhe!
Während der Älteste nämlich noch vor einigen Jahren die Verwandschaft mit lieblichen Klarinettenklängen begeisterte, strebt er derzeitig eine Rapper-Karriere à la Kollegah an und scheut sich nicht, auch den entferntesten Nachbarn darüber in Kenntnis zu setzen.
Sohn Nr. 2 drückte schon von jeher sämtliche seiner Emotionen am Schlagzeug aus. Das gab auch fast nie Ärger mit den Nachbarn!
Ich fahre immer in die nächst gelegene Stadt zum Frisör. Nicht, weil mich da keiner kennt, sondern weil ich Angst vor Frisören habe, und nachdem ich endlich einen gefunden habe, dem ich vertraue, ich diesen nie wieder verlassen werde. Lieber fahre ich die paar Kilometer.
Jedenfalls hab ich mich vor einiger Zeit mal mit der Frisörin unterhalten und wir haben dabei zufällig festgestellt, dass wir tatsächlich in derselben Straße wohnen. Also hab ich ihr mal grob erklärt, wo genau ich da wohne.
"Sie meinen das Haus, wo immer die laute Musik herkommt?", war die Antwort.
Ja! Das sind wir! Ganz leicht zu finden! Immer dem Krach nach!
So! Sohn Nr. 3 überspringe ich jetzt mal eben und komme gleich zu unserem Nesthäkchen, der mir letzte Tage verkündet hat: Ich will Musik machen und werde Youtube-Star!
Ja, auch schön!
Nun aber zurück zu meinem Drittgeborenen, der vor einigen Jahren die fixe Idee hatte, Klavier spielen zu lernen.
Naja, ist halt ne fixe Idee! Hab ich gedacht!
Doch ehe ich mich versah, organisierte er sich ein Keyboard (sehr toll, diese Dinger, haben Kopfhörer), machte einen Klavierlehrer an der Schule ausfindig, und zu allem Überfluss beschloss meine Freundin, ihm ihr Klavier "zu leihen", damit er mal sehen kann, ob das überhaupt was für ihn ist. Und dieses Ding nimmt nun seit 3 Jahren die Hälfte meines Wohnzimmers in Beschlag! (Ist aber momentan leider, leider verstimmt! Sehr schade!)
Aber es gibt ja noch das Keyboard! Und darauf spielt besagtes Kind also nun seit 3 Jahren von morgens bis abends und von abends bis morgens mit einer Ausdauer und Besessenheit, als hinge sein Leben davon ab! Und als wäre das nicht genug, fängt er jetzt auch noch an zu komponieren.
Das Ergebnis (an dieser Stelle komme ich mal zurück auf den Stolz der liebenden Mutter) findet ihr hier:
http://www.youtube.com/watch?v=OoXUObFUFa8&
feature=youtu.be
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