Unterhalten wir uns mal

... über Mode!
Eigentlich wollte ich Sex schreiben, aber ich sehe schon, wie du empört den Kopf schüttelst, also... nee... lassen wir das lieber!

Obwohl... beim Sex fällt mir ja immer sofort mein Frisör ein. Ich glaube, ich hab das schon mal erwähnt, es gibt wirklich nicht viel in meinem Leben, vor dem ich Angst habe, aber Frisöre stehen auf meiner Liste definitiv noch vor dem Finanzamt. "Das kriegen wir schon hin...", "Lass mich mal machen..." oder auch sehr schön: "Ich hab da schon so ne Vorstellung..." sind Sätze aus dem Mund eines Frisörs, die in meinen Ohren eher destruktiv klingen. Deshalb prüfe ich vor jedem Betreten des Salons, ob ich meine Rechtschutzversicherung pünktlich bezahlt habe. Aber das nur mal so am Rande.

Jetzt hat der Frisör als solcher natürlich erst mal nichts mit Sex zu tun, jedenfalls nix mit meinem, aber man wird schon mit ziemlich heißen Typen konfrontiert, wenn man da so entspannt im Ledersessel liegt und den Kopf massiert bekommt.

Nicht, dass ich auf 20jährige halbnackte Jungs mit chicken Frisuren stehen würde, aber da hängen sie in übergroßen Plakaten von den Wänden, werfen Dir laszive Blicke zu, und prompt überkommt dich das Gefühl, dass die ganze Welt nur noch aus Calvin-Klein-Unterwäsche-Models besteht, während an Deinem eigenen Körper Myriaden von Fettzellen dabei sind, Besitz von Deiner Unterbauchepidermis zu ergreifen.
Nun gut, ich schweife ab...

Also Mode!
Mode hat ja in den letzten Jahrzehnten (und ich muss an dieser Stelle wirklich manchmal sagen: leider, leider) den Anspruch verloren, zweckmäßig und praktisch zu sein. Nicht, dass sie es jemals wirklich war, außer vielleicht in den 50er und 60er Jahren, als die Kittel mit dem Blümchenmuster der letzte Schrei für die moderne Hausfrau waren, aber gewisse Eigenschaften der heutigen Mode machen ihr tragen doch für einige Menschen (und dazu zähle ich mich) eher zur Qual als zum Vergnügen.


In diesem Zusammenhang fällt mir immer gleich das Tragen von Hosen unterhalb des Gesäßes ein, das vor gar nicht langer Zeit von der Jugend perfektioniert wurde. Ich habe diese modische Abart natürlich nie selbst praktiziert, aber ich habe manches Mal mit einem Schmunzeln beobachtet, wie bei meinen Jungs der Hosenbund immer tiefer gerutscht ist, während gleichzeitig die Beine eine immer stärkere O-Form angenommen haben, damit die Hose sich nicht versehentlich plötzlich auf den Knöcheln wiederfindet. War sehr amüsant.

Für diejenigen, die jetzt aber wieder sagen möchten, ein weites, wallendes Gewand aus pflegeleichtem Sackleinen geht doch immer, muss ich dagegen halten: nee, nicht, wenn man etwas repräsentiert, das dafür sorgt, dass der Kühlschrank immer voll ist und die Stromrechnung pünktlich bezahlt werden kann. Dann muss man sich nämlich manchmal einfach in Fummel schmeißen, die von praktisch und bequem so weit entfernt sind wie der Saturn von der Erde. Und hier liegt für mich und meine Figur ja auch leider immer das Problem.

Nun bin ich zugegebenermaßen keine wirkliche Modeexpertin (ich bin nur Expertin für Schuhe!), aber wenn ich manchmal diese ganzen Polyester-Glitzer-Fummel in den Schaufenstern sehe, frage ich mich schon, ob ich da irgendwas verpasst habe.

Sind das die ersten Auswirkungen der Klimakatastrophe? Wirkt sich die verstrahlte Atmosphäre jetzt schon auf die Kleidung aus? Oder hat das mit den neusten geheimen Erkenntnissen der Regierung über Außerirdische zu tun? So quasi als leuchtender Wegweiser für eine sichere Landung. (Die Frage wäre jetzt in diesem Zusammenhang allerdings, ob Außerirdische wirklich hier landen wollen...)

Jetzt habe ich aber wirklich lange genug drum herum geredet, jetzt komme ich mal darauf, was ich eigentlich sagen wollte (ich bin heute sehr ausschweifend), ich habe letztens einen sehr interessanten kleinen Artikel in der Tageszeitung gelesen. Darin stand, dass Mann jetzt sehr auf figurbetonte Mode setzt und alles in allem immer femininer wird (was man durchaus auch feststellen kann, wenn man sich mal die Mühe macht und die aktuellen Charts anhört. Da sind die Männerstimmen momentan ja kaum von den Frauen zu unterscheiden. Und das nicht, weil die Frauen so tief singen).

Das Schöne an diesem Artikel war jetzt aber der letzte Satz, und da musste ich ein bisschen schmunzeln:
"Gut möglich, dass die Jahre weiblicher Regentschaft Spuren hinterlassen haben!"

 

Und jetzt gehe ich für meine Jungs Putzlappen, Scheuermilch und Klobürste kaufen...

 

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