
Die Stille im Lärm
Kennt das jemand, wenn es ganz leise ist und man das Gefühl hat, es ist irgendwie unheimlich?
So ging es mir dieses Wochenende. Draußen war herrliches Wetter, und die Jungs waren unterwegs. Ich war alleine zu Hause, und es war mucksmäuschenstill. Nicht mal die Waschmaschine lief. Gruselig!
Ich werde oft gefragt, wie ich mit dem Krach fertig werde, bzw. wird mir gesagt, dass andere diesen Krach niemals aushalten würden.
Für mich ist das kein Krach, wenn die Jungs zu Hause sind, sich lautstark mit ihren Freunden unterhalten, Musik aufdrehen oder einfach nur irgendetwas in der Küche oder im Wohnzimmer herumwuseln.
Ich brauche nun, weiß Gott, keine Action. Im Gegenteil, ich brauche Ruhe. Aber auch wenn es paradox klingt, auf mich hat diese Geräuschkulisse eine beruhigende Wirkung. Das sagt mir, dass alles in Ordnung ist und ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Alle sind da und allen geht es gut.
Wenn es aber so leise ist wie heute, werde ich nervös. Das macht mich unruhig. Dann renne ich herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, als würde ich irgendetwas suchen. Und am Ende des Tages habe ich dann meistens - so wie jetzt - Kopfschmerzen, als hätte ich stundenlang neben einer Kirchenglocke gestanden.
Erst als die Jungs am späten Nachmittag alle wieder zu Hause eingetrudelt sind und der Geräuschpegel allmählich angestiegen ist, habe ich gemerkt, wie ich langsam wieder ruhiger wurde. Dieser "Krach" ist für mich wie ein "Raum der Stille", dabei kann ich am besten entspannen...
Mir graut jetzt schon vor dem Tag, an dem alle ausgezogen sind. Aber da das ja noch ein paar Jahre dauern wird, stehen die Chancen vielleicht gut, dass bis dahin die ersten Enkelkinder auf der Welt sind. Dann ist auf jeden Fall für Nachschub-Lärm gesorgt...
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